Rezension

Rezension // Christine Lehmann – Die Rose von Arabien

Finja muss wie jedes Jahr auf den Weihnachtsmarkt. Sie begleitet ihren Vater, einen Professor für Ingenieurwesen, und seine Studenten zum Glühweinstand. Dort trifft sie den jungen Scheich Chalil, der ein Jahr in Deutschland studiert. Leider ist das Jahr bereits zu Ende. Als sie erfährt, dass ihr Vater zu Chalils Familie nach Dubai reist, will sie natürlich mit. Doch hat eine Schwärmerei bei so gegensätzlichen Kulturen eine Chance zu einer Liebe mit reeller Zukunft zu werden?

Auf dieses Buch bin ich aufmerksam geworden, nach dem mir ein Geheimtipp eines ehemaligen Buchgesichts so gut gefallen hat und das Cover genauso wunderschön gelungen ist: “Der Ruf des Kolibris”.

Die Geschichte von Finja und Chalil an sich hat mir unter dem Aspekt des Jugendbuches gut gefallen. Denn hier wird schon deutlich, dass es sich um Backfischliebe handelt und die scheuen Küsse doch Seltenheitswert haben. Doch das ist auch gewollt, denn mehr wäre angesichts der fremden Kultur ein echter Stilbruch. Der jugendliche Leser soll hier mitfiebern, ob aus der Schwärmerei eine Liebe werden kann, die auch eine reelle Zukunft hat.

Nebenbei erfährt der Leser einige Kulturunterschiede, die gekonnt in die Dialoge der Hauptfiguren eingeflochten werden.

Gestört haben mich in diesem Buch jedoch die Geschichten. Manche Erzählungen und Berichte der Personen, werden wie eine Geschichte aus 1001 Nacht erzählt. Hier spricht mal eine Ziege oder ein Baum. Hier und da gibt es Vorahnungen und Träume. Diese Erzählungen zogen sich über mehrere Seiten und konnten auch nicht einfach überblättert werden, da sie doch Begründungen für das Verhalten der Protagonisten enthielten. Diese Art der “Märchenerzählung” passte irgendwie nicht in ein Jugendbuch, dass auf eine Romanze zwischen zwei Jugendlichen aus der christlichen und muslimischen Glaubensrichtung abzielt. Denn hier werden eigentlich ernste Themen wie die Rolle der Frau, Blutrache etc. angesprochen.

An drei weiteren Stellen überlegt sich Finja, was sie bereits alles in Dubai erlebt hat und zählt dies gedanklich auf. Dies machte stets eine Seite aus und fand ich total überflüssig.

Das Ende und die Auflösung wurde dann wiederum in nur 2-3 Seiten abgearbeitet und war mir angesichts des gemeinsam Erlebten der Hauptfiguren zu knapp. Es machte fast den Eindruck, als ob die Autorin keine Lust mehr hatte.

Dies war mir dann leider auch zuviel des Guten und machte das Leseerlebnis zäh. 5 von 10 Punkten.

Verlag: Carlsen
erschienen: 2013
Seiten: 576
ISBN: 978-3551310736

 

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