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Rezension

Rezension // Kerri Maniscalco – Kingdom of the Wicked: Der Fürst des Zorns (Kingdom of the Wicked #1)

Für die jungen Hexen Emilia und Vittoria gilt, Magie darf nur unter Gleichgesinnten ausgeübt werden, um Hexenjäger und Dämonen nicht auf sich aufmerksam zu machen. Auch sind ihre magischen Amulette stets zu tragen und niemals zusammenzufügen oder abzunehmen. Regeln auf die ihre Großmutter immer wieder besteht. Als Vittoria ermordet wird, will Emilia Rache. Bei den Nachforschungen stößt sie auf dunkle Magie und einen der sieben Höllenfürsten Wrath. Kann Emilia diesem anziehenden Bösen trauen?

Dieses Buch ist im Vorfeld bereits sehr viel gelobt worden und ich war auch aufgrund des eindrucksvollen Covers gespannt. Gespannt, ob diese düstere und angeblich romantische Fantasygeschichte mich wohl vereinnahmen würde. Denn ich gebe zu, nach etlichen Vampiren, Dämonen und anderen Fantasygekreuch hat man ja schon einen gewissen Sättigungsgrad erreicht.

Emilia ist jung. Sie glaubt zwar aufgrund ihrer eigenen Fähigkeiten an Magie, nimmt aber nicht alle Warnungen ihrer Großmutter ernst. Ein Defizit, was ich problematisch finde. Wenn man schließlich selbst Magie ausüben kann, wird es wohl auch die durch die Großmutter erwähnte Bedrohung durch Dämonen geben, auch wenn der Kontakt bis dato nicht gegeben war. Nun gut, ordnen wir dies dem jugendlichen Leichtsinn zu. Schließlich müssen Tipps von Eltern und Großeltern nicht stimmen *zwinker*. Erfahrungen müssen gemacht werden und diese macht Emilia nun in diesem Auftaktband reichlich. Neben Wrath dem Dämonenprinzen des Zorns, trifft sie noch auf Habgier (Greed), Neid (Envy) und Stolz (Pride) und muss fortan um Leib und Leben fürchten.

(Ein weiteres Defizit – klitzekleiner Spolier: warum liest sie nicht zeitnah das komplette Tagebuch der Schwester! Da fasst man sich nun wirklich an den Kopf.)

Wrath anfänglich mürrisch und biestig, fängt an sie zu unterstützen und rät ihr die Wut zur Waffe zu schärfen. Ein Katz und Maus Spiel der klassischen Art entwickelt sich zwischen den beiden. Ob man hier von einer dark romance Geschichte sprechen kann? Ganz klitzeklein und zart vielleicht. Äußerlichkeiten und italienisches Essen sind auf jeden Fall reizvoll und wer könnte gutes italienisches Essen nicht dazu verwenden, um die Stimmung zu heben?

Für mich stand in diesem Band die Jagd nach dem Bösewicht und die Entwicklungen rund um die Dämonen und die Amulette im Vordergrund.

Lasst Euch sagen, da kommt vermutlich noch ordentlich was auf den Leser zu. Ich fand es nach leichten Orientierungsschwierigkeiten in diesem Szenario recht spannend und denke, die Geschichte wird vielversprechend weitergehen: ich vergebe 8 von 10 Punkten.

 

Verlag: Piper

erschienen: 2022

Seiten: 416

ISBN: 978-3492706810

Rezension

Rezension // Mona Kasten – Lonely Heart (Scarlet Luck #1)

Für Rosie geht ein langersehnter Traum in Erfüllung. Sie darf für ihre Webradio-Show „Scarlet Luck“ interviewen. Eine Band, von der sie bereits von Anfang an Fan ist. Doch als die Band in ihrem Studio ist, geht alles schief. Alle Anweisungen, wie sie sich dem Drummer Beast zu verhalten hat, vergisst sie und das Chaos bricht über Rosie herein. Das Video geht viral und die Fans der Band setzen einen Shitstorm hoch 3 in Bewegung, der Rose unerwartet erwischt. Doch die Band will intervenieren und lädt Rosie zum Konzert ein. Doch auch die Panik und die Fans sind wieder mit dabei….

Das Genre Rockstar-Romance und auch die Autorin Mona Kasten sind vielversprechend. Da ich von der Autorin schon einiges gelesen habe und mir der Schreibstil gefällt, war ich gespannt auf die neue Reihe. Reihe? Genau. Noch ist nichts genaues über die Folgebände zu finden und ihr müsst sehr viel Geduld aufbringen.

Geduld, weil die Geschichte um Rosie und Beast (Adam) sehr langsam und zart beginnt zu wachsen. Rosie liebt Musik und möchte unabhängig darüber berichten. Ihre Webradio-Show ist ihr Baby und als alles droht zusammenzubrechen, überkommt sie verständlicherweise Panik. Eine Panik, bei der ihr nicht viel Unterstützung zur Verfügung steht. Als da auf einmal Beast vor ihr steht und ihr durch die Panikattacke mit erprobten Mitteln hilft, erkennt sie einen Leidensgenossen.

Sie ist nicht allein…und er auch nicht. Auch er musste sich Überlebensstrategien zurechtlegen. Welche Gründe für seine Ängste Ursache sind, sind noch nicht ganz geklärt, aber Fans und Paparazzi verstärken alles und so flüchtet sich Beast in Isolation und Alkohol.

Durch Textnachrichten und Anrufe überbrücken beide nach und nach ihre Distanz bis…Achtung Cliffhanger Ende…danke aber auch. Nun müssen wir wohl auf Band 2 warten.

Durch Perspektivwechsel erlebt der Leser kapitelweise mal Rosies oder Beast Sichtweise. Das hier aus dem Rockstar ein Freund wird, wird schön dadurch kenntlich gemacht, dass irgendwann über den Kapiteln nicht mehr Beast steht, sondern Adam.

Viele LeserInnen haben bereits kritisiert, dass die Geschichte der beiden zu lahm sei. Dies kann ich nicht bestätigen. Es passt einfach zu dem jeweiligen Stadium der Geschichte. Immerhin werden beide in ein Schneckenhaus gedrängt und sollen nun erst wieder herauskommen! Sehen wir die Beziehung der beiden doch als kleines (Klee-)Pflänzchen an, dass langsam wächst und nun erst einmal drüber getrampelt wird. Ich denke, die Geschichte hat Potential. Ich will wissen, wie es weiter geht und vergebe 8 von 10 Punkten, da sie sicherlich noch ausbaufähig ist.

 

Verlag: Lyx

erschienen: 2022

Seiten: 416

ISBN: 978-3736319004

Rezension

Rezension // Oliver Pötzsch – Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber #2) – Hörbuch

Ein neuer Fall für Leopold von Herzfeldt: Aufgrund der grandiosen Art mit Wiener Dialekt das Hörbuch vorzutragen, war für mich ja bereits nach dem ersten Band „Das Buch des Totengräbers“ klar, die Fortsetzung höre ich nur mit diesem Sprecher: Hans Jürgen Stockerl. Hörbuch Hamburg hat diesen Sprecher, Gott sei Dank, auch wieder beansprucht und so huscht man mit den Protagonisten durch das Wien von 1894.

Es ist viel los; gestorben wird immer und so haben der junge Polizist Leopold von Herzfeldt, die Polizeifotografin Julia Wolf und der Totengräber Augustin Rothmayer ordentlich Ermittlungsarbeit zu leisten. Da die Protagonisten in gewissen Beziehungen zueinanderstehen und sich weiterentwickeln, empfehle ich an dieser Stelle den ersten Teil vorher zu lesen oder zu hören!

Die 15 Stunden und 45 Minuten vergehen wie im Fluge, denn im Kunsthistorischem Museum wird in einem Sarkophag eine Leiche gefunden. Allerdings ist diese erst ein paar Monate statt Jahrzehnte alt, im Tiergarten wird ein Wärter ermordet und dann werden noch junge Stricher erstochen und um ihr Zumpferl erleichtert. (Endlich mal einen österreichischen Begriff dazugelernt, den man mit Augenzwinkern benutzen kann.)

Herr Rothmayer hat eigentlich für Ermittlungsarbeit gar keine Zeit, denn er schreibt an einem neuen Buch „Totenkulte der Völker“ und die kleine Anna hat er ja auch noch bei sich aufgenommen. Kapitelweise erfährt der Leser/Hörer, was es alles so für Totenkulte gibt und man fängt an zu rätseln, was alles mit den o.g. Fällen zu tun haben könnte.

Im Wien 1894 ist man erstaunlich rassistisch und auch diskriminierend unterwegs. Zu dieser Zeit sicherlich typisch, aber manchmal ganz schön heftig, wenn die Kollegen Leubel und Leinkirchner auf Leos jüdischer Herkunft herumhacken oder man sich kritisch über Schwule, Farbige oder andere Schichten geäußert wird.

Doch alles wächst zusammen auf der Jagd nach dem Bösen und ich könnte mir weitere abwechslungsreiche Fortsetzungen mit der aufkeimenden Kriminalistik dieser Zeit gut vorstellen. Ich vergebe volle Punktzahl.

 

Verlag: HörbucHHamburg HHV GmbH

erschienen: 2021

Spieldauer: 15 Stunden und 45 Minuten

Sprecher: Hans Jürgen Stockerl

ASIN: B09V5LFJ89