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Rezension

Rezension // Mona Nikolay – Amsel, Drossel, tot und starr (Manne Nowak ermittelt #2) – Hörbuch

Endlich geht es weiter….nach „Rosenkohl und tote Bete“ wird erneut eine Leiche in der Schrebergartenanlage Harmonie in Berlin gefunden. Doch nun sind alle vorbereitet: Denn Manne, pensionierter Polizist, und Caro, ehemalige Social Media Betreuerin und Mutter, haben nämlich inzwischen eine Detektei gegründet.

Beide arbeiten mittlerweile Hand in Hand und Caro hat in ihrer Handtasche alles, was ein Ermittler so braucht, vom Handy, Stabtaschenlampe und allerlei Nervennahrung ist alles dabei. An dieser Stelle daher die Warnung: Wenn Ihr auf Diät seid, hört an manchen Stellen nicht so genau hin, sonst müsst ihr bald einen Termin beim Diabetologen vereinbaren. Bei den Ermittlungen wird nämlich einiges an Keksen und Gummiwürmern verputzt und Manne und Caro fetzen sich dabei wie ein altes Ehepaar. Liebevoll nennen sich aber Freund*in, Kolleg*in, Sargnagel. Köstlich.

Uve Teschner gibt Manne mit seiner Stimme und dem Berliner Dialekt eine wundervolle Gestaltung, so dass ich hier das Hörbuch vorgezogen habe. Ich musste vor Spannung einige Bügelextraschichten einlegen, da ich Hörbücher meist bei der Hausarbeit höre.

Doch neben Manne und Caro sind auch Schmidtchen, ein Gartenvorstand, Mannes und Caros Familien, die Gerichtspathologin und der äußerst unfreundliche Polizist wieder mit von der Partie.

Was hat es nun mit der Leiche im abgebrannten Gartenhäuschen auf sich? Ein kleines Wettrennen um die Wahrheit beginnt. Schließlich will man doch vor der Polizei das Rätsel lösen…

Manne und Caro sind in ihrem Privatermittlerdasein ein tolles Team geworden und die 8 Stunden vergingen wie im Fluge. Es soll (und psst es wird) auf jeden Fall weitergehen. Lest hierzu das Interview, dass ich mit der Autorin führen durfte. Ich vergebe volle Punktzahl.

 

 

Verlag: Argon Verlag

erschienen: 2022

Spieldauer: 8 Stunden

Sprecher: Uve Teschner

ISBN: 9783732405268

 

Für alle, die lieber selbst lesen:

Verlag: Droemer Knaur

erschienen: 2022

Seiten: 320

ISBN: 978-3426308677

 

Rezension

Rezension // Anne Lück – Das St. Alex – Nachtleuchten (Das St. Alex #1)

Ein weiterer neuer Trend zeichnet sich ab. Was im TV schon lange für hohe Einschaltquoten sorgt, war in den letzten Jahren in der Literatur eigentlich eher bei den Groschenromanen zu finden: ein Liebesroman mit Ärzten und Pflegepersonal.

Die junge Krankenschwester Samira arbeitet aufopferungsvoll auf der Kinderpalliativstation im Berliner Krankenhaus St. Alex. Die Nachtschicht ist sie für sie Standard, da sie sich tagsüber um ihre Brüder Fynn, Jannis und Maxi kümmert. Kaffee ist daher ihr Lebenselixier. Als da der junge Arzt Louis zu ihrem getakteten Alltag hinzukommt, platzt ihr beinahe der Kragen. Ein Party Boy und Krankenhauscharmeur auf der Sonnenseite des Lebens….

Als beide zusammenarbeiten müssen, um einer jungen Patientin zu helfen, kommen sich beide näher.

Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Samira, genannt Sami, war mir sehr sympathisch, obwohl ich mich gleich gefragt habe, wie lange sie dieses Tempo und Aufopferung eigentlich durchhalten will. Die übernommene private Verantwortung resultiert jedoch nicht aus den inzwischen standardisierten verstobenen Elternteilen. Nein lest selbst, mit was für einer Mutter sich Sami herumschlagen muss. Auch die Erwartungen des Krankenhauses zeigen nur einen Bruchteil der Realität. Kein Wunder, dass Sami keine Zeit für ihr eigenes Privatleben hat und empfindlich auf Louis und seinen Ruf reagiert.

Doch näher hingeschaut hat der seine eigenen Motive und Päckchen zu tragen. Erwartungen und Ängste beeinflussen ihn erheblich. Beide finden im großen Krankenhaus zusammen. Es zeigt sich, dass so ein Krankenhaus wie ein Dorf ist und die dort Beschäftigten genauso agieren. Fast wie beim Genre „small town“ wird hier gelacht, gelebt und gelitten. Womöglich auch geliebt? (Daher bin ich schon jetzt gespannt, wie es mit dem St. Alex mit „Tagmond“ weitergehen wird.)

Als Fan von Emergency Room und Grey’s Anatomy ist diese Buchreihe für mich wirklich eine tolle Entdeckung. Auch sind die thematisierten Erkrankungen und Probleme glaubwürdig und anschaulich geschildert. Da merkt man der Autorin den beruflichen eigenen Background als Krankenschwester an. Ich vergebe volle Punktzahl.

 

P.S. Das Cover ist auch hervorragend gelungen und hat rein gar nichts mit den smarten Nackenbeisser-Arztkittel-Covern der Groschenromane zu tun. Sinuskurve und Daumen hoch.

 

 

Verlag: Knaur TB

erschienen: 2022

Seiten: 400

ISBN: 978-3426528945

Rezension

Rezension // Gabriella Engelmann – Das Wunder küsst uns bei Nacht (Zauberhaftes Lütteby #3)

Lütteby ist Euch inzwischen ein Begriff? Gut, denn ihr solltet Euch bei den dramatischen Entwicklungen der Vorbände vorher unbedingt Band eins „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ und Band zwei „Das Glück kommt in Wellen“ gönnen.

Nachdem Lina allerhand zu verarbeiten hat, wird ihr auch im dritten Band keine ruhige Minute gegönnt. Denn bisher nähern sich Mutter und Tochter zwar erfreulicherweise an, aber bislang hat Lina noch nichts über ihren Vater erfahren. (Auch wenn der Leser an dieser Stelle es schon erahnen kann. Der Weg zur Lösung ist aber sehr lesenswert und unterhaltsam.)

Linas große Liebe Jonas weilt inzwischen in London und eine Fernbeziehung zu führen, ist bei all den Ereignissen gar nicht so leicht.

Auch erfahren wir durch erneute Rückblicke von einem weiteren mysteriösen Liebespaar zwei weitere Generationen zurück. Dass es sich dabei damit um Linas Oma Henrikje handelt, ist schnell klar, doch wer gewann einst ihr Herz? Können die Paare aus der Vergangenheit in der Gegenwart wieder zu einander finden?

Da Lina den Kopf nicht frei hat, endet dies beinahe in einem Unglück. Das sich daraufhin einige Irrungen und Wirrungen lösen und Lina mit einem – mir blieb wirklich das Herz stehen – Happy End in allen Bereichen belohnt wird, darf ich an dieser Stelle (meiner Meinung nach) verraten. Denn für mich gehören solche Romane mit Meer und Strand zu den Wohlfühlromanen und diese verdienen ja wohl das hart erkämpfte Happy End.

Die „Geschichte“ um die beiden Örtchen Grotesum und Lütteby bringt genug Dynamik mit sich, um die Motive der friesischen Bewohner zu tragen. Daher fand ich die Geschichte um den Raben Abraxas an einigen Stellen ein kleinwenig zu viel aufgetragen und vergebe trotz des Herzschlagsfinales 8 von 10 Punkten.

P.S.: Lütteby verdient einen TV Auftritt….doch mit wem in den Hauptrollen? Habt Ihr Ideen?

 

 

Verlag: Knaur TB

erschienen: 2022

Seiten: 304

ISBN: 978-3426526231